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Digitale Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist uns wichtig, daher stellen wir auf dieser Seite zusammen, was Nachhaltigkeit in der digitalen Welt bedeutet.

Ressourcennutzung verstehen

Im ersten Schritt müssen wir jeweils verstehen, wo Ressourcen verbraucht werden, und welche Handlungen dafür verantwortlich sind. Dann können wir überlegen, wie wir diese Ressourcen schonender einsetzen können.

Stromverbrauch

Die wohl intuitivste Betrachtung ist der Stromverbrauch der Geräte, die ihr vor euch habt: Smartphone, Laptop, Tablet, Fernseher, Soundanlage, ... es gibt heute 'ne Menge Auswahl!

Je nach Alter und Leistung des Geräts, verbrauchen diese unterschiedlich viel Strom. Ein paar Richtwerte von uns getesteter Geräte, bei Interesse:

Gerät Stromverbrauch in Watt (ca)
LED-Beleuchtung (Vergleich) 8 W
Smartphone 1 - 10 W
Laptop 15 - 50 W (Nutzungsabhängig)
Stand-PC 60 - 400 W (Nutzungsabhängig)
Fernseher 50 - 220 W
WLAN-Router 6 W (läuft dafür dauerhaft)

Dieser Stromverbrauch kommt vor allem von der benötigten Rechenleistung, um diverse Programme auszuführen, und die Inhalte darzustellen.

Bei Software gibt es aber massive Unterschiede in der Performance. Beispielsweise neigen immer mehr moderne Apps dazu, die Entwicklung stark zu vereinfachen, dabei aber keinen Aufwand in Optimierungen zu stecken.

Kurios sind hier vor allem Electron-Apps (unseres Wissens etwa Signal Desktop, WhatsApp Web u. a.), die sich effektiv als "Eine Webseite wird mit einer Webanwendung und einem Webbrowser zusammengepackt, und verbraucht entsprechend die drei mal mehr Leistung als nötig" beschreiben lassen. Diese Apps enthalten in der Tat einen vollständigen Webbrowser, um die Inhalte darzustellen!

Datenverkehr

Ein intuitiv nachvollziehbarer Baustein sind die Daten, die über das Internet oder eine andere Netzwerkverbindung übertragen werden. Euer Endgerät ist über viele Knoten mit einem anderen Gerät, etwa einem Netzwerkserver, verbunden. Dabei verbrauchen die Geräte selbst und die Übertragung dazwischen Energie. Beispielhaft könnte das so aussehen:

  • Euer Laptop verbindet sich mit einem WLAN-Router, beide brauchen Strom zum Funken und weiterleiten
  • der WLAN-Router ist über eine DSL-Leitung mit einer Anschlusstelle (meist graue Kästen auf der Straße) verbunden, beide benötigen Strom, um Daten über die Kupferkabel zu senden
  • die Anschlusstelle ist per Glasfaser und einigen Zwischenknoten mit einer Zentrale verbunden, die eure Daten weiterleitet
  • von dort gibt es ebenfalls einen Glasfaserlink in ein Rechenzentrum, wo ebenfalls mehrere Router stehen, um Daten dem richtigen Server zuzusenden

Um beispielhaft von einem Mobilfunkgerät auf die eventbikezero.de-Homepage zuzugreifen, wird unsere Verbindung über mindestens 14 Zwischenpunkte (Router) geleitet, mit der Anzahl an Verteilern (Switches) dürften dies sogar noch mehr Geräte sein.

Einige Geräte benötigen dabei pro übertragenem Byte Strom (besonders Funk- und DSL-Verbindungen), andere haben eher einen konstanten Stromverbrauch. Jetzt könnte man also meinen, es würde keinen Unterschied machen, wie viele Daten konkret übertragen werden. Aber wenn sehr viele Daten über ein Netzwerk übertragen werden, werden häufig leistungsfähigere Übertragungsgeräte nötig, die gerne mehr Strom verbrauchen und weiter fällt dadurch Elektroschrott an.

Herstellung und Entsorgung

Auch in der Herstellung verbrauchen Endgeräte immense Mengen an Energie, aber auch Rohstoffe. Leider sind nur wenige davon „fair“, also frei von Ausbeutung und unter menschlichen Arbeitsbedingungen hergestellt.

Konfliktmineralien sind hierbei z. B. Kupfer und Gold (Kabel und Kontakte), aber auch Eisen, Zinn und viele weitere Materialien.

Generell gilt also hier: Je weniger Material verbraucht wird, desto besser. Ständig neue Ware zu beschaffen ist für uns also ein No-Go.

Wenn die Geräte entsorgt werden, kostet das Recycling auch Energie. In der Regel wird das Produkt in Industrieanlagen geschreddert und die Rohstoffe eingeschmolzen, anschließend über chemische Verfahren getrennt. Leider ist dieses Verfahren nicht immer geeignet, auch alle Rohstoffe zurückzugewinnen. Bei Kupfer funktioniert das gut, bei anderen (z. B. Cobald, Gold, Lithium) schon schlechter.

Letztlich landet nicht aller Elektroschrott korrekt im Recycling, auch nach wie vor wird viel Müll in den Globalen Süden verschifft, und dort unter menschenunwürdigen Zuständen verbrannt, wobei die Umweltbelastung hoch und die Rückgewinnungsquote gering ist. Ein Beispiel hierfür ist Ghana, unter anderem mit der Hauptstadt Accra. (Zum Weiterlesen)

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